Architekt Remo Schällibaum verwandelt Bestehendes in Neues – kreativ und funktional. Wie aus einer Werkstatthalle ein moderner Supermarkt wurde und was die Zusammenarbeit mit der Binelli Group so besonders macht, lesen Sie hier.
Architekt Remo Schällibaum hat sich mit seiner Firma auf die Planung und Realisierung von Erweiterungs- und Umnutzungsprojekten spezialisiert. Binelli Group arbeitet bereits seit Jahren erfolgreich mit Schällibaum zusammen. Letztes Jahr hat er für sie die Werkstatthalle an der Zürcher Pflanzschulstrasse in eine Lidl-Filiale umgebaut.
Für den jungen Remo Schällibaum stand früh fest, dass er nach der Sekundarschule möglichst rasch in die Berufswelt eintauchen wollte. Doch das damalige «Nonplusultra», eine kaufmännische Lehre bei einer Bank oder Versicherung, kam für ihn ebenso wenig in Frage wie der Besuch eines Gymnasiums, sagt Schällibaum rückblickend. Die Ausbildung zum Hochbauzeichner hingegen war für ihn eine echte Alternative, zumal dieser Weg schon damals verschiedene Optionen für die berufliche Weiterentwicklung bot. Gesagt, getan: Schällibaum drückte also Ende der Achtzigerjahre nochmals die Schulbank und absolvierte berufsbegleitend ein Architekturstudium am Abendtechnikum Juventus in Zürich.
In diese Zeit fällt auch sein erstes Projekt als Bauleiter. Es handelte sich um den Umbau des damaligen Binelli & Ehrsam Betriebsgebäudes. Dazu meint Schällibaum heute: «Neben der normalen Bauleitertätigkeit ging es jeden Montag bis Freitag von 18.30 bis 21.50 Uhr zum Studium an die Abendschule. Das hat mich Effizienz gelehrt!» Schon bei diesem ersten Umbau war es den Bauherren wichtig, dass der Betrieb im Gebäude so wenig wie möglich beeinträchtigt wurde. Schällibaum spricht in diesem Zusammenhang von «Operationen am offenen Herzen». Doch genau diese aussergewöhnlichen Bedingungen machen für ihn und sein Team den Reiz ihrer Arbeit aus. So erhielten sie bei einer anderen Gelegenheit – ebenfalls von der Binelli Geschäftsleitung – den Auftrag, über einem eingeschossigen Werkstattanbau zwei weitere Gewerbe-Etagen einzurichten, ohne dass der wichtige Werkstattbetrieb eingestellt werden musste. Ihr innovativer Lösungsansatz: Zwischen Weihnachten und Neujahr wurde zuerst im 24-Stunden-Betrieb eine Zwischendecke eingezogen, um auf dieser dann die Bauarbeiten gesondert voranzutreiben. «Solche Aufgabenstellungen machen die Arbeit spannend,», sagt Schällibaum stolz, «nicht irgendwelche sich wiederholenden Neubauten auf eine grüne Wiese zu stellen. Baumassnahmen unter Vollbetrieb – da blühen mein Team und ich auf.»
Eine weitere Herausforderung der etwas anderen Art stellte sich dem Team Schällibaum, als Binelli Group beschloss, sich in Zürich auf einen Standort zu konzentrieren. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, die frei gewordene Gewerbefläche der ehemaligen Werkstatt an der Pflanzschulstrasse einer neuen Nutzung zuzuführen. Auch hier stand Schällibaum mit Rat und Tat zur Seite, zumal er über viel Erfahrung und ein Netzwerk im Ladenbau sowie im Gastronomiebereich verfügt. Schliesslich wurde die einstige Werkstatthalle in eine neue, überaus luftige Lidl-Filiale umgebaut, in der keinerlei Stützpfeiler den Weg versperren.
Der heute 59-jährige Remo Schällibaum gründete 1994 die Schällibaum und Partner AG, die sich seither sehr erfolgreich auf Architektur, Immobilienentwicklung, Baumanagement und Facility Management spezialisiert hat. Zu den Auftraggebenden gehören nebst mittelständischen Unternehmen wie Binelli Group auch Grosskonzerne aus der Finanz- und Versicherungsbranche sowie Fast-Food-Ketten, die öffentliche Hand und Privatpersonen.
Privat beschreibt sich der verheiratete Vater einer Tochter im Teenageralter als bekennender Essens- und Weinliebhaber, der gerne auf Reisen geht. Nebenbei engagiert er sich aber auch schon seit Jahren in der Kultur und im Sport. Dabei käme ihm auch immer wieder sein Naturell als vernetzter Querdenker zugute. So sei er auch praktisch über Nacht zum Gastronomen in Nebenerwerbstätigkeit geworden, als er den Landgasthof Leuen in Uitikon übernahm, wo er aufgewachsen ist. Nicht ganz ohne Stolz erzählt der Eishockey-Fan zudem, dass der legendäre Jingle «Jetzt hät’s gschället», der jeweils während der ZSC Lions Heimspiele bei Strafentscheiden eingespielt wird, vor etwas über 20 Jahren seine Idee gewesen sei. Auf die Frage nach den Beweggründen für sein vielfältiges soziales Engagement antwortet Remo Schällibaum: «Ich bin mir sehr bewusst, wie privilegiert ich bin. Allein schon, weil ich in der Schweiz aufgewachsen bin, aber auch, weil ich durch meine Arbeit und mein Immobilienvermögen keine unmittelbaren finanziellen Sorgen habe. Deshalb ist es für mich selbstverständlich, mich sozial für Menschen und Tiere in Not zu engagieren. Dafür haben meine Frau und ich eigens eine Stiftung gegründet.»